Jordanien

Jordanien (arabisch الأردن, DMG al-Urdunn), amtlich Haschemitisches Königreich Jordanien (arabisch المملكة الأردنية الهاشمية, DMG al-Mamlaka al-Urdunniyya al-Hāšimiyya), ist ein Staat in Vorderasien. Es grenzt an Israel, Palästina (wobei die Grenze unter israelischer Kontrolle steht), Syrien, Irak, Saudi-Arabien und an das Rote Meer am Golf von Akaba (an dem es eine Seegrenze zu Ägypten hat). Jordanien zählt zu den Maschrek-Staaten. Der Großteil der mehr als 11,5 Millionen Einwohner sind sunnitische Araber. Die Hauptstadt und zugleich größte Stadt ist Amman.

Jordanien entstand während des Ersten Weltkriegs infolge der Arabischen Revolte gegen das Osmanische Reich. Von 1921 bis 1946 existierte es als „Emirat Transjordanien“, welches britisches Protektorat war. 1946 wurde Jordanien unabhängig, also zwei Jahre vor dem Rest des britischen Völkerbundsmandats (heute Israel und Palästina). Jordanien begab sich daraufhin direkt in einen jahrzehntelangen militärischen Konflikt mit Israel um das angrenzende Westjordanland, der erst 1994 mit einem Friedensvertrag beendet werden konnte. Seit einiger Zeit ist das Land vor allem durch die Aufnahme von vielen Flüchtenden geprägt; Jordanien ist weltweit derjenige Flächenstaat mit dem zweithöchsten Anteil von Geflüchteten an der Landesbevölkerung (nach dem Libanon, Stand 2020).[5]

Die Regierung Jordaniens ist eine konstitutionelle Monarchie, jedoch verfügt der König über weitreichende exekutive und legislative Befugnisse. Jordanien ist Gründungsmitglied der Arabischen Liga und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit. Das Land weist einen hohen Index der menschlichen Entwicklung auf und zählt zur Gruppe der Volkswirtschaften mit niedrigem mittleren Einkommen. Die jordanische Wirtschaft, eine der kleinsten in der Region, ist aufgrund ihrer qualifizierten Arbeitskräfte für ausländische Investoren attraktiv.[6] Das Land ist ein bedeutendes Touristenziel und zieht aufgrund seines gut entwickelten Gesundheitssektors auch Medizintouristen an.[7] Dennoch haben ein Mangel an natürlichen Ressourcen, ein großer Zustrom von Flüchtlingen und regionale Unruhen das Wirtschaftswachstum gebremst.

  1. Population, total. In: Population Clock Jordan Database. Jordanien, 2023, abgerufen am 13. November 2023 (englisch).
  2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch).
  3. World Economic Outlook Database October 2024. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2024, abgerufen am 3. November 2024 (englisch).
  4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2023/2024. United Nations Development Programme, New York 2024, ISBN 978-92-1358870-3, S. 275 (englisch, undp.org [PDF; 5,1 MB]).
  5. nrc.no, abgerufen am 13. Februar 2024.
  6. El-Said, Hamed; Becker, Kip: Management and International Business Issues in Jordan. Routledge., 2013, ISBN 978-1-136-39636-6, S. 88.
  7. Jordan News Agency (Petra) |Jordan second top Arab destination to German tourists. 12. März 2016, abgerufen am 10. September 2024.

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