Humanitarismus

Mit dem Begriff „humanitär“ verbindet sich heute fast immer der Sinn von „wohltätigem, selbstlosem, großherzigem usw. Verhalten gegenüber Armen und Hilfsbedürftigen“[1] (→ humanitäre Hilfe). Im völkerrechtlichen Sprachgebrauch bezeichnet er den „Schutz des Menschen vor existentieller Bedrohung“[2] (→ humanitäre Intervention).

Mit dem Wort Humanitarismus wird eine „menschenfreundliche Gesinnung, Denkhaltung“ beschrieben. Im deutschen Sprachraum besitzt der Begriff jedoch eher eine negative Einfärbung.[3]

Abgrenzung zum Humanismus: Humanitarismus bezeichnet das praktische Engagement für humanitäre Hilfe und Nothilfe, oft kurzfristig und auf akute Notlagen bezogen, während Humanismus eine philosophische und ethische Weltanschauung ist, die den Menschen, seine Würde, Vernunft und Bildung in den Mittelpunkt stellt.

  1. Egon Haffner: Der „Humanitarismus“ und die Versuche seiner Überwindung bei Nietzsche, Scheler und Gehlen, Würzburg 1988, S. 16.
  2. Matthias Pape: Humanitäre intervention. Zur Bedeutung der Menschenrechte in den Vereinten Nationen, Baden-Baden 1997, S. 26.
  3. Tilman Just: Ethische Konflikte in der humanitären Hilfe. Dargestellt unter besonderer Berücksichtigung der Situation der humanitären Hilfe in Bosnien-Herzegowina 1992-1995. Heidelberg 1998, S. 125.

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